Majjhima Nikaya -25- Ansichten

26.06.2023 03:53
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#1 Majjhima Nikaya -25- Ansichten
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MN25 Nivāpa sutta - Der Köder


Wo: bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika der Buddha
Wer: Gemeinschaft der bhikkhus

Der Buddha benutzt das Gleichnis vom Hirschrudel und dem Fallensteller, um die Gefahren bei Sinnesvergnügen aufzuzeigen.

Gleichnis vom Hirschrudel und dem Fallensteller: Ein Fallensteller legt Köder für ein Hirschrudel aus. Die Hirsche des ersten Rudels sind unvorsichtig beim Äsen und gehen zu dem ausgelegten Köder. Dadurch werden sie berauscht und nachlässig und der Fallensteller kann mit ihnen verfahren, wie es ihm beliebt. Die Hirsche des zweiten Rudels beschließen, sich von dem Köderfutter fernzuhalten und in die Waldeinsamkeit zu ziehen, um dort zu leben. Aber am Ende der heißen Jahreszeit, als das Gras und Futter aufgebraucht und die Hirsche total abgemagert sind und ihre Stärke und Energie verlieren, kehren sie doch wieder zurück, sind unvorsichtig beim Äsen und gehen zu dem ausgelegten Köder. Die Hirsche des dritten Rudels beschließen daraufhin, ein Versteck im Einzugsbereich des Köders des Fallenstellers zu beziehen und nicht unvorsichtig beim Äsen zu sein und nicht genau zum Köder hinzugehen. Aber der Fallensteller und sein Gefolge zäunen den Bereich des Köders weiträumig ein und können so das Versteck ausfindig machen. Somit scheitert auch das dritte Hirschrudel ebenso wie die ersten beiden, von der Macht und Kontrolle des Fallenstellers freizukommen. Die Hirsche des vierten Rudels beziehen ihr Versteck außerhalb des Einzugsbereichs des Fallenstellers, dort, wo der Fallensteller und sein Gefolge nicht hingehen können. Und sie sind nicht unvorsichtig beim Äsen und gehen nicht zu dem Köder. Trotz der Anstrengungen des Fallenstellers und seines Gefolges können diese das Versteck des vierten Hirschrudels nicht finden. Auf diese Weise kommen die Hirsche des vierten Rudels von der Macht und Kontrolle des Fallenstellers frei.
In dem Gleichnis steht „Köder“ für die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens; „Fallensteller“ für Māra; „Gefolge des Fallenstellers“ für Māras Gefolge und „Hirschrudel“ steht für Mönche und Brahmanen.

Mönche und Brahmanen der ersten Art werden von den materiellen Dingen der Welt angezogen und berauscht. Mönche und Brahmanen der zweiten Art ziehen in die Waldeinsamkeit und leben dort asketisch. Aber wenn es schwierig wird, verlieren sie ihre Stärke und Energie und kehren zu den materiellen Dingen der Welt zurück. Mönche und Brahmanen der dritten Art errichten ihren Aufenthaltsort im Einzugsbereich von Māra und der materiellen Dinge der Welt aber ohne sich darin zu verstricken. Doch dann verlieren sie sich in den zehn spekulativen Ansichten. Genauso wie die ersten drei Hirschrudel scheitern auch diese drei Arten von Mönchen und Brahmanen von Māra ́s Macht und Kontrolle freizukommen. Die Mönche und Brahmanen der vierten Art errichten ihren Aufenthalt dort, wo Māra und sein Gefolge nicht hingehen können und sind somit von Māra ́s Macht und Kontrolle befreit.
Māra und sein Gefolge verlieren zeitweilig ihre Einflussmöglichkeit in den meditativen Erreichungszuständen, nämlich, den vier Vertiefungen (rūpa jhāna) und den vier Bereichen (āyatana). Wenn ein bhikkhu in das Aufhören von Wahrnehmung und Gefühl (saññāvedayitanirodha) eintritt und seine Triebe vernichtet sind durch sein Sehen mit Weisheit, dann ist er Māras Macht dauerhaft entkommen.

Übungsvorschlag
Kann ich mich in einem oder in mehreren der oben erwähnten Hirschrudel wiederfinden?
Quelle Dhamma Dana.de🙏


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